In meinem letzten Bericht habe ich ungefähr tausend Gründe genannt warum man(n), aber besonders Frau nicht nach Indien reisen sollte. Trotzdem schloss ich mit den Worten ab, dass Indien eines der schönsten Länder sei und ich sehr gerne wieder in das atemberaubende Land zurückkehren möchte .
Um das besser zu erklären stelle ich euch nun meine 10 absoluten Lieblingsstädte Indiens vor:
1. Hampi
Hampi liegt eher südlich von Indien in Karnataka und ist ein sehr beliebtes Touristenziel Indiens und daher für indische Verhältnisse sehr sicher.
Die Stadt ist auf zwei Flussufern aufgeteilt, weshalb für Reisende Vorsicht geboten wird, da das Malaria Risiko in dieser Gegend sehr hoch ist. Um von der einen zur anderen Flussseite zu kommen muss man einige Zeit einplanen, da das kleine Boot, naja eher Floß, nur dann losfährt wenn es sich für den Kapitän auch wirklich lohnt, also wenn es vor lauter Menschen fast am Sinken ist.
Hauptattraktion sind die Ruinen Hampis, welche zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Doch das wirklich beeindruckende ist die Tatsache, dass wohin man auch blickt, man meilenweit nichts als eine riesige Felsbrockenlandschaft zu Gesicht bekommt. Neben Klettern, Tempelbesichtigungen, wilden Motorradfahrten, Yoga oder Meditation ist das wohl aller schönste in Hampi die berühmten traumhaften Sonnenuntergänge. Vor allem aber diese gepaart mit einer gigantischen Felsenlandschaft, die wirklich auch den aller größten Großstadtfanatiker ins Schwärmen geraten lassen.
In Hampi wird gechillt. Man lässt sich Zeit, treibt Sport und lebt gesund.
Hampi ist nichts für feier freudige Backpacker, sondern für Reisende, die Ruhe, die Natur und auch mal ihre grünen Pflänzchen lieben. Hampi ist sportlich, gechillt, romantisch und wild.
Hampi ist eine vielseitige, atemberaubende Stadt. Man muss sie einfach erleben.

2. Goa, Arambol
Wer Indien kennt, der kennt unter Garantie auch Goa und das obwohl oder vielleicht auch gerade weil es so ganz anders als der Rest Indiens ist.
Ich finde Goa ist ein Land für sich. Besonders Arambol, eine bekannte Hippie Stadt in Goa. Dort wirst du garantiert keine Touristen aus Hotelanlagen anfinden, wie es in vielen anderen Orten in Goa der Fall ist. Hier findest du einzig und allein Hippies.
Ich spreche hier aber nicht von Menschen, wie man sie aus Ibiza kennt, die modisch mit Lederband im Haar und weißer Tunika den Strand entlang spazieren.
Nein, ich spreche von jungen Familien, die entweder unter einem heiligen Baum im Wald leben, ihren kompletten Alltag mit Yoga am Strand füllen oder abgefahrene Workshops geben, bei denen sie ohne Musik esotherisch durch die Gegend tanzen.
Geld verdienen sie meist durch handgefertigten Schmuck oder eben Yoga- und Meditationskurse. Manche auch einfach nur mit ihrem leckeren Essen, das sie mittags am Strand verkaufen.
Es ist eine Welt für sich. Eine sehr friedliche. Touristen sind allerdings nicht wirklich willkommen, zumindest nicht die, die nicht dazu passen. Ob du dazu passt oder nicht, das spürst du sehr schnell. Du musst du selbst sein. Wenn du das bist, also dein wahres ich zum Vorschein bringst, dann werden sie dich herzlich willkommen heißen.
3. Varanasi
Varanasi ist einer der abgefahrensten Orte, nein ich korrigiere, ist DER abgefahrenste Ort an dem ich überhaupt jemals war.
„You wanna go to Varanasi? Be prepared man!“ Das hört jeder Reisende und bekommt Angst. Zurecht wie sich dann heraus stellt.
Nach Varanasi kommen die Inder um zu sterben. Das ist auch genau das, was du dir in dieser Stadt anschauen wirst. Riesige Bestattungsfeste, wie du sie noch nie gesehen hast. Von einem Floß auf dem Ganges aus schaust du dir an wie Leiche nach Leiche an Land verbrannt wird. Es ist Nacht. Der Fluss ist voller schwimmender Teelichter. Hier und da mal eine Leiche. An Land siehst du meter hohe Flammen mit gespenstisch tanzenden Körpern darin. Plötzlich überkommt dich ein Hustenanfall und du bist dir nicht sicher, was das genau für Staub ist, den du da einatmest und generell ob du überhaupt an diesem Ort sein möchtest. Die Inder verstehen dich da nicht. Sie baden gruppenweise im heiligen Wasser. Kann man sich einen abgefahreneren Ort vorstellen?
Varanasi in einem Wort?
Gespenstisch!
4. Agra
Agra, das ist die Stadt in der das Taj Mahal steht. Das Taj Mahal ist wunderschön und mehr gibt es in der rosa roten Welt nicht zu sagen.
5. Udaipur
Udaipur, auch bekannt als das Venedig des Ostens.
Eine sichere und sehr beliebte Touristenstadt in Rajasthan. Besonders gern wird das schwimmende „Lake palace hotel“, so wie der City palace besichtigt.
Wenn man ein bisschen aus der Altstadt weg läuft kann man auch das wahre Indien weit weg von Touristen erkundigen. Um in der rosa Welt zu bleiben, macht man das natürlich lieber zu zweit und am Besten mit Mann.
Ich persönlich habe die freundlichsten Einheimischen meiner Indienreise in Udaipur getroffen und blicke stets mit einem Lächeln im Gesicht auf die Erinnerungen dieser Stadt zurück.
6. Jaisalmer
Jaisalmer liegt mitten in der Wüste und ist für seine wunderbaren Kamelsafaris bekannt.
Die Stadt selbst glänzt mit einem Fort mit Tempeln, Palästen und ein paar wenigen Hostels.
Durch die unmittelbare Nähe zu Pakistan sind die Sicherheitsvorkehrungen höher als in anderen Städten Indiens. Somit wurde uns direkt noch im Bus vom Busfahrer mitgeteilt „Don’t trust anybody, call your hostel and never take a taxi.“ Das machte uns direkt froh und munter.
Jaisalmer ist trotzdem die schönste Stadt, die ich in Indien gesehen habe. Leider trafen wir die schlechte Entscheidung eine 3 !!! Tage- Kamelsafari zu machen anstatt wie alle anderen einen Tag zu buchen. Nicht falsch verstehen die Wüste war super. Die Nächte waren eiskalt, worüber uns auch der wunderschönste Sternenhimmel nicht hinweg helfen konnte und die Tage hingegen vor Hitze kaum auszuhalten. Typisches Wüstenwetter eben.
Viel schlimmer war allerdings die Tatsache, dass unsere Beine nach zwei Tagen so wund wurden, dass sie beinahe zu bluten anfingen und jede Bewegung des Kamels uns höllische Schmerzen zufügte. Sehr amüsant hingegen war die Aktion unseres Safariführers am letzten Tag. Wir wachten also mit den ersten Sonnenstrahlen im Sand auf und mussten feststellen, dass unser Führer weg war und leider auch den kompletten Vormittag nicht mehr wieder kam.
Als wir schon beinahe glaubten in der Wüste Indiens einsam und alleine sterben zu müssen, tauchte er plötzlich auf und erzählte uns, dass sein Kamel verschwunden sei. Ein Kamel ist sehr, sehr viel Wert. Unser Safariführer wollte mit seiner Geschichte sehr wahrscheinlich unser Mitleid wecken und etwas Geld aus uns locken. Ich fand diese Idee so arg witzig, so zu tun als sei das Kamel weg, vor allem weil wir es bei unserer Ankunft in Jaisalmer wieder sahen, dass wir ihm so viel Trinkgeld gaben, wie wir es uns nur leisten konnten. Talent sollte belohnt werden!
7. Jaipur
Jaipur ist die größte Stadt Rajasthans und als „pink city“ bekannt.
Pink ist diese Stadt wirklich. Paläste, Häuser, Straßen, ja sogar Menschen, wo man auch hinblickt sieht man pink. Außer dieser Tatsache fand ich persönlich die Stadt allerdings nicht sonderlich umwerfend.
8. Mumbai
Mumbai ist eine ausgesprochen tolle Großstadt. Irgendwie modern und dennoch so kulturell. Irgendwie hektisch und gleichzeitig so harmonisch. Ich fand es großartig. Sieh zu dass du lange genug bleibst, um in einem Bollywood Film mitzuspielen. Es laufen immer wieder Regisseure in der Stadt auf und ab auf der Suche nach Europäern für kleine Nebenrollen. Das sollte man sich wirklich nicht entgehen lassen!
9. Pushkar
Pushkar ist eine kleine Hippie Stadt in Rajasthan. Hier wird relaxed, entspannt, gechillt oder was man sich sonst noch für Wörter dafür aussuchen mag.
Beim Betreten einer der vielen Dachterassen der Gästehäuser oder Cafés, wird dir garantiert erst nach einiger Zeit bewusst werden, dass sich außer dir noch mindestens zehn weitere Gäste in gemütlichen Hängematten schaukeln lassen. Ruhe wird hier groß geschrieben. Das Ganze hat etwas von einer riesigen Wellness Oase.
So sieht die Welt allerdings nur über den Dächern Pushkars aus. Unten in den Gassen ist da schon viel mehr Tumult zu erwarten. Dort kannst du Shoppen gehen, Kochkurse besuchen, in Schulen und Kindergärten aushelfen, Tempel besichtigen und und und..dir werden keine Grenzen gesetzt.
Pushkar ist wirklich einzigartig und eine Reise Wert!
10. Nagpur, Kanha Nationalpark
Wunderschön war trotz schlechter Erlebnisse unser Aufenthalt im Kanha Nationalpark mitten im Nirgendwo. Zwar sahen wir bei unserer Tigersafari lediglich die Fußspuren eines Tigers und mussten als Touristen ungefähr den tausend fachen Preis gegenüber den Einheimischen zahlen, trotzdem war es eine märchenhafte Landschaft. So anders als der Rest von Indien. Die Menschen so unerfahren in dem was sie machen, dass du sie nur süß finden kannst. Touristen sieht man hier sehr selten, weshalb du unangenehmerweise wie ein König behandelt wirst. Wenn du ein bisschen Glück hast zeigen dir die Kids auch ein paar ihrer Tänze. Trotz schlimmer Vorkommnisse vermisse ich auch diesen Teil Indiens, denn auch hier gab es ganz besondere Menschen.
Welcher Artikel für dich nun entscheidend ist, bleibt dir selbst überlassen. Fakt ist, dass es zwei Seiten von Indien gibt. Die eine sehr gefährliche und traurige und eine andere aufregende und wunderschöne.
Vielleicht solltest du es einfach selbst für dich heraus finden?
Wie sieht deine Meinung zu Indien aus? Planst du eine Reise oder warst auch schon dort, welche Erfahrungen konntest du sammeln?
9 Comments
Liane Völker
17. März 2014 at 8:23Oh mein Gott sind die Bilder von Hampi toll! Ich würde auch so gerne nach Indien, aber auf meiner Weltreise ist es ja nach Route erst am Ende bzw. in der Mitte.
Bin schon sehr gespannt auf weitere Posts ;)
Lg, Liane
http://www.travelstoryteller.de
Mira Mireau
17. März 2014 at 11:41Hey Liane!
Großes Dankeschön von mir! Na dann ist es ja schon in Planung, das ist doch super! Ist sicherlich empfehlenswert Indien eher am Ende seiner Route zu setzen, wenn es denn eine Route gibt! :)
Bin gespannt, was du zu erzählen hast!
Liebste Grüße
Jasmin
Matthias Leifeld
16. Oktober 2014 at 12:42Ich bin einfach beeindruckt, nicht alleine von Deinen Bildern und dem Geschriebenen, sondern vielmehr von Deinem Mut und Deiner aktiven Art das Leben nicht nur anzunehmen sondern auch zu genießen.
Weiter viele tolle Erlebnisse und ich wünsche Dir nur das Allerbeste ! R E S P E K T
Liebe Grüße
Matthias Leifeld
Jasmin
19. Oktober 2014 at 12:43Hallo Matthias!
Vielen Dank für deine Worte.. es freut mich zu hören, dass es mir gelungen ist dieses Lebensgefühl auf Reisen in Worte zu verpacken!
Liebste Grüße
Jasmin
Marco
16. Oktober 2014 at 13:46Schöne Zusammenstellung! Und tatsächlich fehlen mir auch noch ein paar Orte, die ich mir nun gleich notiert habe. Du hast es auch sehr elegant gelöst, nichts über Agra sagen zu müssen… ;-)
Safe travels!
Marco
Jasmin
19. Oktober 2014 at 12:41Hey Marco!
Das freut mich doch, wenn ich auch dir noch ein paar Tipps geben konnte ;)
Hach ja Agra..haha
Take care!
Ist eine Reise nach Indien sicher für Frauen?
6. Dezember 2014 at 15:17[…] Posted on 28. Januar 2014 / Posted by Jasmin ← Previous Post Next Post→ […]
Ivana
1. Februar 2015 at 20:23Hej Jasmin,
ich würde noch Nashik mit auf die Liste setzen. Ist auch eine heilige Stadt für Hindus, mit Ghats und Ritualen am Ufer, kaum Touristen (ich habe zumindest keinen anderen Ausländer gesehen) und sehr entspannt für indische Verhältnisse. Da bekommst Du auch einen guten Eindruck vom spirituellen Alltag und es ist nicht so heftig wie Varanasi, denn da wird nur die Asche in den Fluss gekippt, es gibt keine burning ghats.
Liebe Grüße,
Ivana
Jasmin
4. Februar 2015 at 0:54Hallo Ivana,
oh vielen Dank für den Tipp..das hört sich sehr interessant an, denn Varanasi war zwar wirklich sehenswert und einzigartig, aber auch wirklich ein wenig „heftig“, wie du es nennst. Nashik muss ich mir für die nächste Indien Reise merken!
Liebe Grüße
Jasmin