Andy: „Warum fliegst du nach Darwin? Dort ist es sau langweilig und es gibt nicht mal schöne Strände.“
Ich: „Ich kam nach Australien um etwas Neues zu sehen. Party habe ich daheim. Schöne Strände ein paar Flugstunden entfernt. Es muss doch außer billigen Wein aus der Tüte noch etwas Besonderes in diesem Land geben. Ich möchte ins Outback, dort muss es komplett anders sein.“
Andy: „Ins Outback?“ *lacht* „Alter da ist nichts.“
Ich: „Warum bist du denn ans Ende der Welt geflogen?“
Andy: „Man bekommt sau viel Geld. Die Partys sind mega geil und die girls richtig einfach zu haben. Backpacking eben.“

Fakten über Darwin
- Wurde von drei Zyklonen 1887, 1937 und 1974 so wie durch einen Luftangriff der Japaner 1942 fast vollständig zerstört, aber immer wieder von den Einwohnern erneut aufgebaut
- Nördlichste Großstadt Australiens und Hauptstadt des Northern Territory
- Viele Backpacker Hostels befinden sich auf der Mitchell Street, auf welcher sich allerdings auch sämtliche Clubs und Bars befinden und es daher in den Hostels ebenfalls ziemlich wild zugeht
- Das Meer wird von hoch giftigen Quellen heimgesucht, weshalb das Schwimmen dort untersagt ist
- Tägliche Temperaturen von 30-35° C und eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit machen die Einwohner extrem langsam und gechillt, was zur typisch australischen „laid-back Haltung“ führt
- Regenzeit ist von November bis April
- Bekannt als das australische Tor nach Asien
Highlights in Darwin
- Ausflüge in den Kakadu- & Litchfield Nationalpark
- Ausflug zum Mindil Beach Sunset Market (Hier gibt es jeden Donnerstag und Sonntag ab 17 Uhr die schönsten Sonnenuntergänge, Live Musik, Vorführungen und leckeres kulinarisches Essen.)
- Besuch vom Museum & Art Gallery of the Northern Territory
- Spaziergang am Casuarina Beach
- Schwimmen im Wellenbad und im geschützten Meerwasser-Becken bei der Darwin City Waterfront (Am Ende der Smith Street)
- Krokodiltouren auf dem Adelaide Fluss
- Feiern auf der Mitchell Street und einkaufen in der Smith Street Mall


Jobs in Darwin
Regenzeit in Darwin
Aborigines in Darwin
Meine Erfahrungen mit den Aborigines in Darwin
Besonders deutlich wurde mir das Problem als ich eines Tages die Polizei wegen eines dramatischen Vorfalls um Hilfe beten musste. Noch einen Tag zuvor wurde ich bei starkem Regenfall gemeinsam mit meinen Freunden selbstverständlich von der Polizei im Auto nach Hause gefahren. Daher nahm ich an, dass die Polizei in Darwin wahrhaftig dein Freund und Helfer sei, doch einen Tag später musste ich das Gegenteil erfahren.
Auf meinem Heimweg von der Arbeit in einem Restaurant, hörte ich laute Hilferufe aus der Ferne eines großen Parkplatzes. Auch wenn es bereits dunkel und ich mir sehr wohl im Klaren war, dass dies einer der Situationen war, vor denen mich meine Eltern stets gewarnt haben, ging ich intuitiv den Rufen nach.
Nur emotionslose Monster ohne Herz hätten diese Rufe ignorieren können.
Mir war ziemlich mulmig zu mute, mein Herz schlug wie wild, und ich konnte kaum etwas sehen, doch trotzdem ging ich immer weiter. Dann, nach ungefähr 50m, konnte ich die Hilferufe schließlich einer Frau zuordnen.
Sie war Aborigine und wurde gerade vergewaltigt. Als sie mich sah schrie sie nach mir und flehte mich an ihr zu helfen. Ich war wie versteinert, doch als mich plötzlich der Mann, der sich an ihr zu schaffen machte, sah, schrie er mich an, dass ich mich gefälligst „verpissen“ solle. Es sei seine Frau und daher sei es sein Recht mit ihr zu machen, was er wolle. Auch wenn ich nichts lieber getan hätte als ihr zu helfen, rannte ich so schnell ich konnte wieder zurück auf die Straße. Dort angekommen suchte ich hektisch nach Hilfe von Menschen. Doch leider fand ich wieder nur betrunkene Backpacker vor, die sich einen Dreck darum scherten und lieber zur nächsten Bar fielen als mir zu helfen. Erst als ich selbst vor lauter Verzweiflung zu weinen anfing, blieben doch noch zwei junge Männer stehen. Helfen wollten sie allerdings auch nicht, da sie nicht in Schwierigkeiten geraten wollten. Sie gaben mir allerdings ihr Handy, damit ich bei der Polizei anrufen konnte. Dankbar nahm ich ihre Hilfe an.
Zunächst schien die Polizei ebenso besorgt und aufgeregt zu sein wie ich. Doch als sie mich nach der Hautfarbe der Frau fragten und sie erfuhren, dass es sich um eine Aborigine handelte, teilten sie mir nur mit, dass sie ihr nicht helfen können. Dies sei „normal in deren Kultur“. Ich war fassungslos.“Deren“ Kultur. Das es so ein Verhalten tatsächlich im 21. Jahrhundert in einem Land wie Australien noch gibt, schockierte mich zutiefst.
Für einige Minuten versuchte ich sie noch zu überzeugen, aber es war zwecklos. So stand ich nach einer halben Stunde verzweifelter Hilfesuche alleine und aufgelöst auf der Straße in Darwin. Die sehnsüchtigen, verweinten Augen der Frau immer noch in meinen Gedanken und fühlte mich plötzlich zu tiefst alleine gelassen in dieser Welt.
Was machst du also in solch einer Situation?
Gehe zurück in dein Hostel.
Benimm dich wie die anderen Backpacker und tu so als sei nie etwas gewesen.
Grandios. Auch das kann Australien sein.
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